Just another thing we don’t talk about
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ur local grumpy hobbit
18.11.2022, 11:50
Just another thing we don’t talk about
Katsukashi & Iona # 15.06.1NZK # Ba Sing Se - auf dem Zirkusgelände Der Geruch der verbrannten Felder stach noch immer in seiner Nase und ließ ihn nicht ruhen. Unabschüttelbar hatte sich der schwelende Gestank des Feuers, das letzte Nacht auf dem Hof von Mieszkos Familie gewütet hatte, in ihn gebrannt; selbst zu baden, die Kleider zu waschen und in der trockenen Hitze draußen aufzuhängen hatte nichts verändert. Alles, was er riechen konnte, war Rauch, so als wären seine Sinne bei dem Brand verödet und unempfindlich für alles andere geworden. Auch innerlich fühlte er sich nicht ganz wie er selbst — aber zugegebenermaßen war das kein ganz so neues Empfinden. In den Jahren, die er seinen Lebensgefährten für tot gehalten hatte, hatte in ihm selbst eine Entfremdung stattgefunden, die auch jetzt noch anhielt. Sie war schwer zu ignorieren, noch schwerer war es jedoch, dieses Empfinden Mieszko zu erklären, sodass er das Thema wohlweislich totschwieg. Für den Erdbändiger war es bereits schwer genug, sich wieder in seiner Heimat zurechtzufinden, Kashi wollte ihn nicht noch stärker belasten. Die vorige Nacht war für sie beide eine Belastungsprobe gewesen, sowohl für jeden von ihnen selbst als auch für ihr Miteinander. Katsukashi, der es verlernt hatte, sich mit jemandem außer sich selbst auseinandersetzen zu müssen, hatte Mieszkos Hilfe bei der Behandlung seiner Prellung annehmen müssen, obwohl er mit aller Mühe versucht hatte, diese herunterzuspielen. Und Mieszko war es nicht erspart geblieben, zu zeigen, wie leicht aufrüttelbar er war, wie psychisch labil gar — der Krieg hatte eben doch zerstörerische Spuren an ihm hinterlassen. So schlimm die vorige Nacht jedoch gewesen war, war der darauffolgende Morgen schlimmer. Das Ausmaß an Zerstörung, das vom Feuer zurückgelassen worden war, überschritt selbst die Vermutungen, die Kashi in der Nacht noch angestellt hatte. Die nordöstlichen Gemüseanbauten waren komplett zerstört worden, selbst die südlichen Felder waren nicht gänzlich von den Flammen und vor allem dem Rauch verschont geblieben, sodass auch die Mais-Ernte der Bauern in der Schwebe stand. Wenigstens hatten von Kashis Alpakaschweine-Herde alle Tiere bis auf das Eine, das ihnen in den brüchigen Schuppen hinterher gelaufen war, überlebt — aber die Tiere waren verschreckt und orientierungslos, und er wagte es noch nicht, sie in diesem Zustand wieder hinaus auf die Weide zu führen. Stattdessen ließ er sie auf dem umzäunten Gebiet rund um die überdachten Stallungen ihre Kreise ziehen und packte bei Mieszkos Familie mit an, die sich darum kümmerte, die Überreste ihrer zerstörten Ernte zu sichten und bergen. Niemand traute sich an den in sich zusammengefallenen, verrußten Stall heran, der wie ein Mahnmal zwischen dem Haupthaus und den weitläufigen Feldern thronte. Bald würden sie auch ihn wiederaufbauen müssen, aber noch sorgte er kaum für mehr als frustriertes Schnaufen und Nackenkratzen. Nina schien nicht einmal in die Richtung des Stalls gucken zu können, was aber vielleicht auch daran lag, dass ihre Söhne letzte Nacht beinahe in jenem verreckt waren. Als das Licht schwand und sie schmale, nach Petroleum stinkende Laternen anzünden mussten, zog sich Kashi in die kleine Hütte zurück, in der er mit Mieszko lebte. Doch lang hielt er es in den vier Wänden, die hart und zäh seine Gedanken zurück in seinen Kopf drückten, sie schwer und untragbar machten, nicht aus. Vielleicht wäre ihm die Zeit weniger wie eine dunkle Flut vorgekommen, wenn Mieszko hier gewesen wäre, aber sein Partner hatte sich bereits vor ein paar Stunden auf den Weg in den Brunnen gemacht, wo er die ganze Nacht Tresen wischen und Gläser putzen und Söldner bedienen würde. Kashi war allein. Und eigentlich war er gern allein. Aber heute kam ihm jede verstreichende Minute wie angefüllt mit einer Litanei an Schuldzuweisungen und Ängsten vor. Genau wie letzte Nacht, als er nach dem Erlebten nur so getan hatte, als würde er schlafen, belastete sein Kopf ihn auch jetzt mit Gedanken wie: Was, wenn Mieszko in dem Feld gestorben wäre? Was, wenn die Hütte dich begraben hätte? Was, wenn du das eigentlich gar nicht überlebt hast und nur noch ein Geist bist, der Mieszko heimsucht? Er musste raus. Er musste irgendwohin, wo er sich nicht selbst zerreißen konnte, und wenn doch, wo dieses Zerreißen keinen hörbaren Laut machte. Aber bevor er ging, wühlte er sich regelrecht manisch durch das Haus, klapperte die alten Verstecke ab, wie die Aufbewahrungsschublade unter der Sitzbank, das Loch in der Wand hinter dem handgewebten, verblichenen Alpakaschweinehaar-Teppich, auf der Suche nach den letzten ‘Sicherheitsvorräten’ an Alkohol, die er versteckt zu haben glaubte. Aber entweder hatte er sie schon, entgegen seiner Vorsätze, verbraucht oder Mieszko hatte sie entdeckt und entsorgt; schwer zu sagen. Seine letzte Hoffnung trieb ihn schließlich hinaus aus der Hütte, hin zu dem kleinen Beet, in dem er Beeren und Kräuter für den persönlichen Gebrauch anbaute — zögernd starrte er auf die schmalen Pflänzchen hinab, auf die trockenen Zweige und verblichenen Blätter, die dem prallen Sommer einfach nicht standhalten konnten… Dann ließ er sich auf die Knie sacken und grub das Beet mit den Pranken um, bis er mit den Fingerkuppen an etwas Hartes stieß. »… Vaatu sei Dank«, seufzte Kashi auf, als er die mit Erde beklebte Schnapsflasche hervorzog. Ohne sich die Mühe zu machen, die Erde vom Etikett zu entfernen, schraubte er den Deckel ab und nahm einen tiefen Schluck, dann noch einen, dann noch einen … Seit Mieszko zurückgekehrt war, hatte er sich ein striktes Trinkverbot auferlegt, und doch hatte er seine Notreserven nicht aufgegeben — und vor allem hatte er es nie geschafft, den kitzelnden Gedanken an sie aus seinem Kopf zu verbannen. Er hatte sich ein erneutes Trinkvergnügen natürlich anders vorgestellt: zelebrierender, weniger von einer grausamen, unbeschreiblichen Not getrieben. Aber trotzdessen fühlte er sich nicht schuldig, sondern vielmehr wie als würde er einen altbekannten Freund, der nach Zuhause roch, wieder in die Arme schließen. Wohlige Wärme breitete sich in ihm aus und es dauerte nicht lang, bis er, die Flasche in der Hand, die Hütte stapfend hinter sich ließ. Wenigstens besaß er noch genügend Schamgefühl in seinen Knochen, um nicht in den gleichen vier Wänden zu trinken, die Mieszko und ihm gehörten. Sowohl zu viele schlechte Gedanken als auch zu viel gutes Gefühl staute sich in der Hütte; er wollte es weder auf sich niederdrücken spüren, noch es verschmutzen, weshalb er leise brummend vor sich hin schwankend, die Flasche immer wieder an die Lippen hebend, den Hof verließ und stattdessen den Bahnhof ansteuerte, noch nicht ahnend, dass es ihn diesmal nicht in den Unteren Ring, sondern zu einer anderen Attraktion treiben würde. herkunft Ba Sing Se
stand Unterschicht
alter 39 Jahre
gender Männlich
bändigung Wasser
beruf Alpakaschweinebauer
größe 1,72
erscheinung
# 1,72m # bevorzugt den Bart ungebändigt # dunkelbraune, immer chaotische Locken # ein freundliches Gesicht mit vollen Wangen und einem scheuen, zurückgezogenen Ausdruck darauf # nussbraune Augen, die einen beim Reden selten anschauen # hat den tödlichen Seitenblick jedoch perfektioniert # robust gebaut (quadratisch, praktisch, gut), setzt insbesondere im Winter immer ein bisschen Speck an # besitzt eine beruhigende Ausstrahlung, hektische Bewegungen scheinen ihm fremd zu sein # große, von der Arbeit raue Hände, die erstaunlich behände werden, wenn er auf der Liuqin seine Volkslieder zupft # riecht auch nach Wetter, nach Sonne und Regen und Lagerfeuer - oder gerne auch mal nach Tier.
gespielt von Chulia
(Name als Pronomen)
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Pearl of Agna Qel'a
30.01.2023, 15:25
Eigentlich handelte es sich bei Iona um keinen allzu unvernünftigen Menschen. Sie hatte die nötige Etikette gelernt, verinnerlicht und wandte sie Tag für Tag an, wenn es ihr Beliebte gar bis zur Perfektion - viel mehr hatte es für sie am Nördlichen Wasserstamm ohnehin zu lernen gegeben: Etikette, Tanz, Schönheit, Heilen. Daraus hatte ihr Leben bestanden, bis es sie aufgrund der arrangierten Verlobung mit dem schnöden Neffen des Erdkönigs in die staubige Hauptstadt des Erdkönigsreichs verschlagen hatte, nach Ba Sing Se. Ihre damalige Aufgaben galten in vielerlei Hinsicht wohl auch an diesem Ort, wenngleich bisweilen niemand ihre Heilküste in Anspruch genommen hatte und nach der Hochzeit sich außerdem eheliche Pflichten dazugesellen würden. Insgesamt konnte man also feststellen, dass die Stammesprinzessin sich langweilte. Die meiste Zeit lag sie in der Badewanne, sich dort ihrer Heimat und ihrem Element am nächsten fühlend und ebenso dort den Staub und Dreck dieser Stadt von ihren makellosem und bisher unberührtem Körper waschend. Die ein oder andere Veranstaltung besuchte sie und im Kontakt mit ihrem Ehemann stand sie natürlich, für dessen Interessen sie sich allerdings in keinem nennenswerten Maße begeistern konnte. Doch am Ende war sie auch nicht einmal ganz eine Woche in der Stadt und sicherlich würde sich noch so einiges verändern. Ihre Leibwächterin, bei der es sich entgegen aller Erwartungen und Normen um eine Frau handelte, was seit ihrer Anreise wohl das Interessanteste gewesen und manchmal erwischte sich Iona doch tatsächlich dabei über sie nachzudenken, als wäre sie in irgendeiner Hinsicht mehr als bloß eine Bedienstete mit einem Schwert. Allerdings tat sie derlei Überlegungen dann schnell damit ab, dass sie sich bloß erst an den Gedanken gewöhnen musste von jemanden des gleichen Geschlechts beschützt werden zu sollen - so etwas hätte es in ihrer Heimat schließlich niemals gegeben.
Um nun aber wirklich einmal was zu erleben, hatte es Iona an diesem Abend fertiggebracht sich aus dem Kleinen Palast zu schleichen. Ein entsprechender Befehl hier und dort - diese Taktik würde wohl kein zweites Mal funktionieren - sowie eine kurze Darbietung von Kios ablenkender Niedlichkeit und schon hatte sie es geschafft ihren Aufpassern zu entwischen, das Palastgelände zu verlassen und sich im Oberen Ring unter jene Leute zu mischen, die ganz offensichtlich ebenfalls zum derzeit stattfindenden Nachtzirkus wollten. Mit irgendeinem wohlhabenden, fetten Kaufmann hatte sie sich dann eine Kutsche geteilt um zum Äußeren Ring zu gelangen - wohl ein Ort, an dem jemand ihres Standes und mit ihrer Unerfahrenheit bezüglich dieser Stadt, eigentlich nichts zu suchen hatte. Auch war sie nicht gerade ein Genie wenn es darum ging sich zu tarnen: Sie war vom Tag noch zurechtgemacht, trug teure Saphire und Smaragde an Ohren und Hals sowie Gold an den Fingern. Ihr nachtblaues Kleid war ebenfalls von feinster Qualität und nur ein übergeworfenes Gewand mit Kapuze sollte ihrer Meinung nach ausreichen um nicht weiter aufzufallen. Dass dies bereits bei dem Kaufmann scheiterte, der sie intensiv beäugte, merkte Iona dabei gar nicht, unterstellte sie ihm doch viel mehr widerlich zur Schau gestellte Wollust, denn auch wenn man ihr Gesicht in den Schatten der Kapuze nur erahnen konnte, so waren doch die Reize ihres Körpers nicht gerade verborgen vor solchen Blicken. Glücklicherweise trieb es den Herren dann doch woanders hin, wodurch sie den Großteil der Kutschfahr alleine verbrachte, beziehungsweise in der Gesellschaft ihres putzigen und wohl ebenso aufgeregten Drachenhörnchens Kio. Die Fahrt verbrachten sie beide gemeinsam damit aus den Wagenfenster zu starren und ein wenig von den verschiedenen Gesellschaften und Schichten dieser gewaltigen Metropole mitzubekommen, die - zumindest das wusste Iona bereits - strikt voneinander getrennt lebten. Die Wasserprinzessin lebte im Palastbezirk, also sozusagen an der Spitze eben jener städtebaulichen Hierarchie, während sie nun einen Ort ansteuerte, der am anderen Ende dieses Spektrums lag: Der Äußere Ring, ein Ort, den angeblich kein Erdkönig jemals betreten hatte. Oder war das die Äußere Mauer gewesen? Bei derlei Details kam Iona dann doch mal schnell durcheinander, falls es überhaupt einen Unterscheid zwischen en Ringen und Mauern dieser Stadt gab und es sich dabei nicht um ein- und dasselbe handelte. Es dauerte eine ganze Weile, doch schlussendlich kam sie an ihrem Ziel an, stieg aus und betrachtete durchaus mit etwas Erstaunen das rege und bunte Treiben, welches sich vor ihren braunen Augen abspielte und sie dazu trieb sich dem anzuschließen auf dem letzten Stückchen bis zum Betreten des weitläufigen Zirkusgeländes. Dort wurde die in ihrem Leben stets so behütete Prinzessin plötzlich von einem wahren Feuerwerk an neuen Eindrücken bombardiert und überwältigt. Sie wusste gar nicht wohin sie zuerst gucken sollte, so bunt und laut und schrill und aufragend erschien ihr alles um sie herum. Doch noch ehe sie sich für eine Richtung entscheiden konnte, war Kio es, der sich wenige Augenblicke zuvor entschlossen hatte seiner Laune zu folgen - urplötzlich nämlich bemerkte Iona, dass ihr Haustier und Begleiter nicht mehr auf ihrer Schulter hockte, sondern von dem Drachenhörnchen jede Spur fehlte. Ihr Herz machte einen nervösen Sprung, ihre Zähn vergruben sich leicht in die vollen, geschminkten Lippen, während ihre Augen die Umgebung absuchten - doch ohne Erfolg. Panisch raffte Iona ihr Kleid und begann also mit ihrer Suche nach ihrem kleinen Liebling, der sich zwar noch gar nicht so lang in ihrem Besitz verband, doch aber sofort das Herz seiner Herrin hatte stehlen können. Er war bisher das liebste Lebewesen in dieser ihrer neuen Heimat und sie würde nicht zulassen, dass dem neugierigen, kleinen Ding etwas zustieß. "Kio!", ertönte es also immer wieder vollmundig von ihr, während sie das Gelände durchquerte und mit der verstreichenden Zeit immer ein wenig unruhiger wurde. Vorüber war der kurze Augenblick des Glücks und der Neugier, keine Augen hatte sie mehr für das Spektakel um sie herum. Nein, einzig das Drachenhörnchen befand sich in ihrem Fokus und bestimmte wohl nun diesen Abend, der sich als wahrlich keine gute Idee herausgestellt hatte. herkunft Ba Sing Se
stand Stammesfamilie - Nördlicher Wasserstamm
alter 20 Jahre
gender Weiblich
bändigung Wasser
beruf Stammesprinzessin
größe 1,70
erscheinung
In ihrer Heimat als Perle von Agna Qel'a geltend, wurde ihre Schönheit schon von so einigen Musikern besungen, Dichtern in Worte gefasst, Männern bewundert und Frauen beneidet. Dementsprechend war Iona sich ihren Vorzügen auch sehr früh bewusst und legte viel Wert darauf ihr Äußeres zu pflegen und stets im besten Licht zur Geltung zu bringen. Viele Stunden verbringt sie jeden Tag damit diese ihr geschenkte, natürliche Schönheit zu erhalten und stellt die Früchte ihrer Bemühungen nur zu gerne zur Schau.
Mit einem Meter und siebzig Zentimetern ist Iona keine kleine Frau und diese Größe verleiht ihr auch eben jene Grazie, die man in jeder ihrer Bewegungen auszumachen vermag. Sie schafft es gleichzeitig Eleganz und Unbeschwertheit auszudrücken und verzaubert dabei nicht selten die Herzen derjenigen, die den Blick auf sie richten. Damit, wie auch mit ihren ansehnlichen und in ihrer Kleidung gerne zur Schau gestellten weiblichen Rundungen. Denn Iona hat das Glück gleichzeitig von schlanker Statur zu sein, ohne dabei auf eine Figur verzichten zu müssen, die nur allzu leicht begeistert. Auch ihre makellose Haut zeigt nur zu deutlich, dass sie nicht auch nur einen Finger in ihrem Leben krümmen musste, ist sie doch frei von jeglichen Narben, Schwielen oder gar Falten. Lange, dunkle Locken rahmen ihr ansehnlich geschnittenes Gesicht ein, welches mit vollen Lippen und haselnussbraunen Augen geschmückt ist - sowie in den wärmeren Perioden des Jahres von vereinzelten Sommersprossen. Diese voluminöse Haarpracht ebenso wie der natürlich dunklere Teint deuten dabei auf ihre Herkunft hin, die sie gerne auch in ihrer neuen Heimat Ba Sing Se in Form von Schmuck und anderen kleinen Accessoires noch gerne präsentiert - auch wenn mittlerweile die Farbwahl ihrer Kleidung wechselte von den nordischen Blautönen der Wasserstämme zu den verschiedenen Grüntönen des Erdkönigreichs.
gespielt von Antonia
(Sie/Ihr) |