Sometimes a dream comes true
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weird cousin Carl
02.01.2022, 15:47
Reflexartig versuchten seine Hände noch in der leeren Luft nach Halt zu suchen, doch vergebens: Der schwere Leib des Nichtbändigers prallte ohne eine Chance auf Rettung ungebremst auf den harten, unnachgiebigen Boden. Ein entsetzlicher, fies ziehender Schmerz vermeldete die Bruchladung seinem Gehirn. Kein zaghafter Hinweis, die Rezeptoren schrien förmlich um die Wette, so sehr, dass Brusk nicht anders blieb als ein schmerzliches Wimmern aus seine Kehle dringen zu lassen. So eine Scheiße! Wer war denn so dumm und schloss diese verdammten Türen nicht ab? Den Fehler bei sich suchen? Keine Option. Dies käme ihm niemals in den Sinn, der Fehler lag entweder bei der mangelhaften Materialbeschaffenheit oder an der Dienerschaft, die die Tür nicht richtig verschlossen haben musste. Vielleicht war es auch dieser überhebliche Ares, der sah so aus wie jemand, der keine Türen schließen konnte. Wie verführerisch das Bedürfnis doch war, seinen Wut und Schmerz ganz ungeniert in die Welt zu brüllen. Aber hier war nicht der richtige Ort, er musste sich zusammenreißen und tat dies auch… auf seine Art. Er beschränkte sich auf einen überschaubaren Fluch. Rasche, militärische Schritte, die auf ihn zusteuerten, brachten ihn zum Schweigen. Bei Raava! In welch eine Shirshu-Scheiße war er denn nun wieder hineingeraten?
Verzweifelt suchte der Hüne nach den richtigen Worten und stieß die einzige Rettung aus, die ihm immer einfiel, wenn es in der Gegenwart von Adeligen ernst wurde: Seine vorgebliche Verwandtschaft zu Prinz Ishar. Vielleicht würde es ihn retten? Er stieß einen erschrockenen Laut aus als die Wachen nach seinen Armen griffen und ihn, seines Gewichtes zum Trotze, mühelos auf die Beine hievten. Panik wuchs in ihm heran, der Inhalt seines Magens tanzte einen wirren, exotischen Tanz und war bereit eine finale Reise durch seinen Hals anzutreten. Es war soweit. Er würde sterben! Man würde ihn hinrichten für… für was auch immer. Wieso war er bloß solch ein Holzkopf? Er hätte dieser Reise nie zustimmen dürfen, niemals hätte er Ishar begleiten sollen. Er wagte es nicht aufzublicken… dann plötzlich ließen einige Worte sein Herz stocken. Der Cousin des Prinzen Ishars? Die Stimme, die diese Worte in den Raum trug, erklang in ihrer melodischen Klarheit viel zu anmutig, als das diese je einer Frau entstammen könnte, die den unteren Ring Ba Sing Se’s mit eigenen Füßen berührt jemals hatte. Ein solcher Klang war ihm noch nie zu Ohren gedrungen und kaum war das Geräusch verklungen, sehnte er sich schon jetzt nach einer Wiederholung. Noch wusste er nicht, welchem Gesicht diese malerische Stimme angehörte, doch dass dieses wunderschön sein musste, daran hegte er nicht einen Zweifel. Ich wusste gar nicht, dass wir einen Cousin namens Carl haben. Wir? Nun endlich hob der Nichtbändiger seinen Kopf und schlagartig war er dankbar dafür, dass die Wachen ihn noch mit festen Griff auf den Beinen hielten. Denn seine Knie waren drauf und dran ihren Dienst zu quittieren… er knickte ein, während seine Augen ihm fast aus den Höhlen rutschten. Vor ihm stand keine Frau, vor ihm stand eine Göttin! Eine Gestalt vor sagenhafter Anmut. Schmeichelnde Worte, derer Aussprache er niemals fähig sein könnte, geisterten ihm durch den Kopf. Gut. Auch stupide Worte wie ‚Geil‘ tauchten auf und vielleicht wäre es auch über seine Lippen gerutscht, wenn ihr Anblick ihm nicht die Luft geraubt hätte. Die übermenschliche Schönheit erhob sich von ihrem Platz und Brusk staunte darüber, dass sie dafür ihre zarten Füße auf den Boden setzte. So atemberaubend wie sie aussah, könnte sie auch einfach zu schweben beginnen, er wäre nicht überrascht. “Wow…“ Drei Buchstaben die ihm nicht abwesender hätten entweichen können. Immerhin nicht ‚Krass‘ er benahm sich hier wirklich gut! Die namenlose Perfektion bewegte ihre Hand und die Wachen ließen abrupt von ihm ab. Zu abrupt! Der Hüne geriet ins Wanken, fasste sich jedoch bevor er wieder auf den Boden zurückzustürzen drohte. Puh. Frische doch bitte mein Gedächtnis auf, Cousin Carl … wessen Sohn bist du noch gleich? Und wo genau ist denn mein werter Bruder, von dem du da sprichst, wenn du doch offensichtlich mit ihm unser Besucher bist? Bruder? BRUDER? Die Erkenntnis traf ihn wie ein Donnerschlag und ein leises, kaum hörbares Piepsen entwich ihm. Vor ihm stand nicht irgendeine Schönheit. Jetzt, wo er sich ihre Gesichtspartien genauer besah erinnerte er sich sofort an die schmutzigen Kneipenlieder die sich versaut, teilweise sogar recht widerwärtig über ihre Schönheit äußerten. Doch die Beschreibungen trafen es in weiten Teilen erstaunlich gut, so gut, dass er keinen Zweifel mehr hegte: Fucking Soraya stand vor ihm! Die schönste Frau, die das Erdkönigreich jemals hervorgebracht hatte und sie sprach zu ihm! Zu Ihm! Einer lästigen Straßenratte! Seine Augen wurden noch größer, sein Mund trocken und filzig. Dann fiel es ihm ein. Er stand nicht als Brusk vor ihr, sondern als ehrbarer Cousin des Prinzen! Als Verwandten des Erdkönigs! Als ihr beschissener… pardon! Hoffentlich sehr wertgeschätzter Cousin! So gut er konnte, versuchte er Fassung in seine Miene zu bringen. Der Betrüger straffte seinen Körper, strich über seinen Arme, um den ihm noch immer so befremdlichen Stoff zu glätten. Eine verlegene Geste die er als Rückgewinnung seiner noblen Erscheinung tarnte, bevor er seinen Blick ein wenig gefestigter auf sie zurückrichtete. Er musste ihr antworten! Ach und es eventuell nicht verkacken… Alles im allen eine sehr hohe Anforderung die man da gerade an ihn stellte. „Ken…“ Er stockte: Shou wäre ihm beinahe über die Lippen gestolpert. Das ist ihr Vater, du Depp! Schallte eine Stimme in seinem Verstand die erstaunlich stark nach Ishar klang. Stress! Die Handflächen des Hünen wurden feucht, schwitzig. Er brauchte eine Antwort: Denk nach! DENK NACH! Tausende Namen rauschten durch seinen Schädel. Namen, die sich jedoch nicht als solche schimpfen lassen konnten. In seiner Panik bekam er keine Namen, sondern bloß krude Buchstabenaneinanderreihungen zusammen. ‚Ken-Krrks‘ ‚Ken-Pfssker‘, ‚Ken-Pmmmsk‘. Fuck. Fuck. Fuck. Alles geschah innerhalb von Millisekunden, doch je panischer seine Gedanken wurden, desto länger kam ihm auch die Zeit vor, die er brauchte um eine ansprechende Antwort zu finden. BAN!“ Huch. Er hatte es förmlich in die Welt hineingerufen. Ein schweres, staubtrockenes Räuspern drang aus seiner Kehle womit er versuchte seiner Stimme einen festeren Klang zu geben. “Ken-Ban…“ Der Mann unterlegte seine Antwort mit einem entschlossenen Nicken. Zeit seines Lebens verdeckte er seine vollkommenen Ahnungslosigkeit in einem perfektionierten, selbstbewussten Auftreten. Hatte er gerade einen seiner besten Freunde zu seinen Vater ernannt? Jetzt bloß keine Miene verziehen! Brusk regte das Kinn, versuchte ein wenig Arrogant zu erscheinen, immerhin dies war ihm in die Wiege gelegt worden. “Es ist lange her Prinzessin. Ihr wart noch ein Kind und erm… unsere Väter waren lange zerstritten.“ Wie so oft in seinem Leben musste er sich um Kopf und Kragen lügen, doch bevor er noch tiefer in sein Lügengeflecht versank, entsann er sich an den zweiten Teil ihrer Frage. Diese konnte er ausnahmsweise ehrlich und aufrichtig beantworten: “Prinz Ishar befindet sich im Gespräch mit dei… Eurem Gemahl.“ Bei Raava, beinahe hätte er die Soraya geduzt. War ihm die Königin der eiseskälte – Eurybia – nicht schon eine Lehre gewesen? Sein Blick huschte umher, unbemerkt versuchte er einen winzigen Schritt rückwärts zu gehen. Vielleicht könnte er noch davonlaufen? Oder… er blieb stehen und ließ seine Aufmerksamkeit wieder gänzlich über ihre atemraubende Perfektion schweifen. Vielleicht war es auch egal. Wenn er sie länger ansehen durfte, war es das Risiko einer Hinrichtung wert, sein größter Traum ging hier gerade in Erfüllung. Brusk vollführte eine Verbeugung wie Ishar sie ihm beigebracht hatte, Soraya war ihm übergeordnet, also war das doch richtig, oder? Er bemühte sich, die Verbeugung geübt erscheinen zu lassen, doch es fühlte sich weiterhin tölpelhaft an. “Verzeiht meinen Auftritt… ich war… unachtsam…“ Er war konzentriert darin sich nicht zu verhaspeln, die Angst holte seinen Akzent der Taro Kjell hervor den er meistenteils zu unterdrücken versuchte, auch im Alltag. Himmel! Wie voll sollte nun noch schiefgehen? Der Mann suchte wieder den Kontakt zu ihren Augen. “In den vielen Jahren habt ihr euch verändert. Ihr werdet offenbar immer schöner.“ Verunsichert stieg auf, er war sich manchmal nicht sicher, was die Adeligen als Beleidigung ansahen… hatte er ihr junges ‚ich‘ gerade als hässliches Kind bezeichnet? Eine Frau wie sie konnte nicht in einer Sekunde ihres Lebens hässlich gewesen sein… auch wenn das Bauwerk auf ihrem Kopf für einen einfachen Mann wie ihn eher aussah wie ein eingestürztes Vogelnest. Wie viel schöner ihr Haar wohl wäre, wenn es wie ein feiner Schleier über ihre schmalen Schultern fiel? “Ich hoffe, Ihr habt mich nicht wirklich vollständig vergessen.“ Alte Betrüger Taktik: Bring den anderen in eine unangenehme Situation, er versuchte den Fakt, dass er gerade eine Prinzessin in eine schlechte Lage zu bringen versuchte, einfach zu ignorieren… herkunft Ba Sing Se
stand Unterschicht
alter 32 Jahre
gender Männlich
bändigung Nichtbändigend
beruf Betrüger/Dieb
größe 1,95
erscheinung
# Körpergröße 1,95 m
# breites Kreuz, muskulöse Statur
# große Hände, recht rau
# schwarz/braunes Haar # braune Augen # pingelig perfekt getrimmter Bart # trägt einen alten Damenring an einer silbernen Kette um den Hals # Kleidung stets in erdigen Tönen # bevorzugt Hosen mit tiefen Taschen # mehrere kleinere Narben an Oberkörper-Brustbereich # Tribals an den Oberarmen # trägt rechts eine ledernde Scheide mit einem gebogenen Dolch # kaut gerne auf Zahnstocher die er sich in den rechten Mundwinkel klemmt # trägt einige geklaute Ringe an den Fingern # lachen laut, rau, dunkel # schnalzt die Zunge
gespielt von Sani
(sie/ihre) |
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Sometimes a dream comes true - von Brusk - 27.11.2021, 15:43
RE: Sometimes a dream comes true - von Soraya - 20.12.2021, 16:51
RE: Sometimes a dream comes true - von Brusk - 02.01.2022, 15:47
RE: Sometimes a dream comes true - von Soraya - 11.04.2022, 14:33
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