WER SUCHT? Groß, schlank, drathig. So könnte man Nelaeryns Äußeres beschreiben. Obwohl sie bereits 78 Jahre alt ist, schätzt man die Elfin auf zarte 30 Jahre. Eine Narbe ziert ihre Außenseite des Unterarms. Sie stammt aus einem alten Kampf, der sie für immer an den Verlust ihres Lebensgefährten erinnern wird. Ihr Körper wirkt zum Zerreißen gespannt. Als würde sie gleich loshechten und dir die Kehle aufschlitzen. Dieses schnelle Reaktionsvermögen muss sie auch haben als Kriegerin der Elfen, spezialisiert auf das Leben und Kämpfen einer Waldläuferin. Mit Pfeil und Langbogen umzugehen, ist ihre Leidenschaft und Perfektion. Ein Reittier braucht sie nur selten, da ihre Beine sie schneller als andere Elfen ans Ziel bringen. Viel bekommt man aus Nelaeryn nicht heraus. Obwohl das früher nicht so war. Da hat sie viel gelacht, offen gesprochen und Witze gerissen. Doch nachdem ihr Lebensgefährte vor 10 Jahren im Kampf an ihrer Seite gefallen war, hat sich die Elfin vom Wesen her zurückgezogen. Pflichtbewusst, kühn, ehrlich und direkt. Das sind ihre Eigenschaften. Sie mag es nicht in Rätseln zu sprechen, so wie es viele Elfen tun. Klare Aussagen ohne Interpretationsspielraum sind ihr am liebsten. Nelaeryn verweilt nie lange in den Ebenen von Vallath, der Heimat der Elfen. Sie ist ständig auf Reisen. Entweder um den Elfenbotschafter auf seiner Reise zu begleiten und zu beschützen oder wenn der König eine andere Mission für sie hat. Meistens endeten diese Reisen in einem Kampf. Doch das liebt sie. Der Nervenkitzel, die Anspannung bis man das Ziel erreicht und den Auftrag erfüllt – das erfüllt sie. Wie alle anderen Elfen hat sie eine tiefe Verbindung zur Natur. Vielleicht geht diese Verbindung noch tiefer, da sie sich die meiste Zeit zwischen den Bäumen bewegt und weiß, wie man diese als Deckung benutzt. Um durch Valenthras reisen zu können, hat Nelaeryn gelernt sich zu verbergen und zu verstellen. Die Soldaten des Papstes sollen erst im letzten Moment erfahren, dass sie ihnen nicht wohl gesonnen ist, wenn ein Kurzschwert ihnen schließlich den Garaus macht.

Wer wird gesucht? Einst wart ihr ein Herz und eine Seele. Ihr verstandet euch blind. Vertrautet drauf, dass der andere eure verwundbare Seite im Kampf schützt. Ihr wart die besten Freunde. Und ihr wart Lebensgefährten. Fynian war der Name. Und du hast alles verkörpert, was Nelaeryn sich als Partner gewünscht hat: Groß, stark, gutaussehend. Loyal, Wild, Entschlossen. Man konnte sich auf dich im Kampf verlassen. Sobald du von einer Mission nach Hause kamst, hast du schon nach einer neuen verlangt. Tapfer und unerbittlich hast du für den Elfenkönig gekämpft. Niemand konnte dir entkommen. Dein Körper hatte die eine oder andere Narbe, die dich an deine Taten erinnerten. Eine Geschichte, die du am Lagerfeuer erzählen konntest.
Deine letzte Mission war mit Nelaeryn zusammen. Ihr zwei alleine, gegen den Rest der Welt – so wie immer. Doch das Ende dieser Mission sollte nicht wie immer stattfinden. Ihr kamt in einen Hinterhalt, wurdet plötzlich von der Palastgarde angegriffen. Obwohl ihr überrascht worden wart, konntet ihr zurückschlagen. Doch dann tauchte Hrodger Genfir auf und hat dich vor Nelaeryns Augen aus dem Leben gerissen. Die Elfe verfiel in einen tiefen Kummer, zog sich zurück. Glaubt, dass du für immer verloren bist. Doch das ist gelogen. Alles ist eine wahnsinnige Lüge. Denn du bist nicht tot. Du bist wohlauf und bei bester Gesundheit. Und du bist bei der Schicksalsgarde. Aus gegebenen Gründen hast du die Seite gewechselt und dein Volk, den Elfenkönig und schließlich Nelaeryn verraten. Und für was? Für das Versprechen, dass du einmal Drachenreiter werden wirst! Nun, nach 10 Jahren, sitzt du hier im Hauptsitz des Papstes, ohne einen Drachen. Denn du warst nicht reinen Herzens und hast somit das magische Ritual nicht bestanden.