two bros chillin' in a hot tub
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melancholic pain in the ass
15.11.2021, 14:20
Ich bin mir nicht sicher, ob es mich überraschen sollte, dass ausgerechnet du dahinter steckst. Rune neigte den Kopf leicht zur Seite und verzog die blassen Züge zu einer abwägenden Grimasse. „Nun, ich würde Eure Überraschung bevorzugen, sonst müsste ich darum fürchten, dass wir hier nicht so ungesehen sind, wie ich denke.“ Allerdings hielt er sich auch für den größeren Denker der beiden und hielt es durchaus für ausgeschlossen, dass sie hier belauscht oder beobachtet wurden. Er hatte dies schließlich durchgedacht. Es war eine lästige Angelegenheit beschattet zu werden. Vor allem da er selbst von der Nation zu einer Schattenexistenz erklärt wurde, die kaum in das Licht der Öffentlichkeit rücken durfte. Vielleicht hätte man doch hoffen dürfen, dass ihm wenigsten die Schatten gehören würden. Aber das war natürlich grober Unsinn und eine närrische Fantasterei, der sich der Blitzbändiger nicht hingab. Er wusste ziemlich genau, wem er misstrauen musste und hatte an seine eigenen Schatten Schatten gehängt und zog so eine nervtötende Kolonne an Spitzeln, die sich gegenseitig verrieten und beobachteten, hinter sich her. Wenn es nicht von so großer Wichtigkeit wäre, dass Rune seine Geheimnisse krämen konnte, dann könnte er mit Leichtigkeit den Überblick verlieren. Das tat er aber nicht. Und so waren er und Aphelion hier in einem öffentlichen Badehaus tatsächlich in Sicherheit. Seiner Paranoia geschuldet. Einer ihrer wenigen Vorzüge.
Darf ich fragen, wie lange schon? Schweigen. Rune sah den anderen still an - aus den hellen Augen war der Spott gewichen, der vorhin noch amüsiert gefunkelt hatte. Nun legte sich in das eisige Blau eine ernste Nachdenklichkeit, auf die ein sanftes Lächeln seiner Lippen folgte. „Seit ich den steinernen Boden des Gefängnisses verlassen habe. Seit ich das Knie vor Zosin gebeugt und meine Stirn vor ihm zu Boden gesenkt habe. Seit ich Informationen des Widerstands verraten habe. Seit …“ Die blassen Schultern des hageren Mannes hoben sich leicht aus dem warmen Wasser des Bades und senkten sich wieder. „Ich schätze, man hört nie auf für das zu leben, das einem das Sterben wert wäre.“ Es war dem Stand seiner Eltern geschuldet, dass sie es Rune hatten ermöglichen können im Gefängnis nicht den Rest seiner Lebzeit zu fristen. Der Erzabbau war unabdingbar für die kriegerischen Unternehmungen und technologischen Fortschritte der Feuernation. So hielt seine Familie auch ohne Adelstitel eine gewisse Machtposition inne, die die Gnade des Feuerlords zu einem gewissen Grad käuflich machte. So wurden die Dinge natürlich nicht benannt, aber es war doch die Wahrheit hinter Runes Freilassung. Seither kroch er vor dem Thron und zeigte sich reumütig, angepasst und antriebslos. Man hatte ihn einen Spitzel heiraten lassen und selbst sein eigenes Anwesen war infiltriert von Bediensteten, die dem Palast Bericht erstatteten. Das erschwerte Runes Arbeit ungemein und schnitt ihm Grenzen ins Fleisch und in die Gedanken, die er schlicht tolerieren musste. Trotzdem hatte er dem Widerstand nie abgeschworen. Nie hatte er sein Gedankengut ablegt. Nie hatte er seinen Kampf aufgegeben. Nie würde dies eine wahre Möglichkeit für ihn sein. Er war geduldig gewesen. Über die letzten Jahre hatte er die Füße stillgehalten und bloß im Kleinen, in den Schatten und im Unsichtbaren agiert. Aber nun änderten sich die Zeiten. Der Friede im Land war ein brüchiges Konstrukt. In der Luft, in den Köpfen der Bürger, in der gesamten Welt wogen Echos der Veränderung schwer. Es war eine gute Zeit, um mehr Menschen zu mobilisieren, sie zu verpflichten für einen Umsturz zu kämpfen und die Sinne nicht länger vor Unheil und Ungerechtigkeit zu verschließen. Rune hielt Aphelion für einen schlauen Mann. Sanftmütig und kühn. Jemanden, der für seine Ideale einstand und sich selbst für fürchterlich ehrhaft hielt. Das hatte ihn schon damals, als sie beide noch grün hinter den Ohren gewesen waren, zu einem schrecklichen Spieler gemacht. Er war zu ehrlich und Rune ein leidenschaftlicher Betrüger. In seiner Erinnerung hatte er doch jede Partie Karten und jedes Würfelspiel gewonnen, schlicht, weil er sich nie zu fein zum Mogeln gewesen war. Ein Gewissen und Ehre waren unnütze menschliche Ballaste, die man besser früh als spät ablegte. Und doch glaubte der Blitzbändiger, dass diese letztlich Aphelion motivieren würden nicht mehr für seine Nation zu knechten. Er war seiner Mannschaft verschrieben und soweit Rune informiert war, hatte der Tod seines Koches den weißen Drachen letztlich dazu bewogen endlich das hübsche Köpfchen zu nutzen. Dieses war endlich auf Augenhöhe mit Runes Dickschädel, als der andere sich in das Becken niederließ. „Der Verlust Eures Freundes tut mir leid“, sagte Rune mit ernster Ehrlichkeit. herkunft Capital City
stand Oberschicht
alter 34 Jahre
gender Männlich
bändigung Feuer
beruf Berater
größe 1,81
erscheinung
Wenn Rune den Mund nicht aufmacht, dann könnte man meinen, dass ihn das Gefängnis gänzlich gebrochen hat. Dem kantigen Gesicht mutet eine bittere Melancholie an und sein seltenes Lächeln erscheint immerzu zäh und hoch ironisch. Sein Auftreten unterliegt einem spöttischen Ernst. Jede Geste und jede Mimik zeichnet eine nahezu zwanghafte Gleichgültigkeit. Trotzdem ist ihm sein elitärer Hintergrund anzuerkennen, denn Rune ist die Arroganz eines reichen Pinkels noch immer in den Leib geschrieben. Seine Kleidung ist immerzu hochwertig und ordentlich. Obwohl er ein recht guter Feuerbändiger ist, ist seine Waffe der Wahl die Sprache, weshalb er nie in Rüstung oder dergleichen gekleidet ist. Das schwarze Haar trägt er an den Seiten kürzer, manchmal fällt es ihm in das blasse Gesicht.
Wie jeder in seiner Familie hat Rune blaue Augen. Manchmal blass und trüb wie Nebel, manchmal stechend und kühl wie Eis. Rune ist 181 cm groß und seine Statur weder besonders hager, noch besonders trainiert. An den Armen und Schultern sind seine Muskeln vom Bändigen definiert, sonst wirkt er eher schlaksig. Auf dem Rücken hat er einige schlecht verheilte Brandnarben von seiner Auspeitschung – die einzigen Anzeichen darauf, dass er sein Leben nicht durchgängig mit goldenem Löffel im Mund verbracht. Besonders die eleganten Hände mit den langen Fingern weisen auf sein schreiberisches Talent und seinen Status als Gelehrter hin. Obwohl er nun nicht unbedingt danach aussieht, ist sein Gesicht in der Feuernation noch immer eines, das danach lechzt geschlagen zu werden.
gespielt von jui
(sie/ihr) |
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