Sometimes a dream comes true
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rosenprinzessin
20.12.2021, 16:51
Ein Seufzen. Fleißig flatterte es die hohen Wände des Salons hinauf, hing eine Weile dort, ehe es verflog. Immerhin konnte sie endlich sitzen. Die Ottomane unter ihr hatte man extra mit weiteren, weichen Kissen bestückt, damit sie so komfortabel wie möglich war. Trotzdem steckte ihr das lange Stehen noch immer fest in den Knochen. Ihr Rücken schmerzte, die Knie ebenso, und ihr Bauch fühlte sich so schwer an, dass sie kaum daran glaubte, wie ihr Zustand nicht bereits an diesem Abend bemerkt werden sollte. Doch tatsächlich hätte sie es vorhin im Spiegel selbst nicht erkannt, wenn sie es nicht wüsste. Das lange, roséfarbene Kleid war unter der Brust zusammengeschnürt und fiel von dort an in einer Vielzahl fließender Schichten aus zartem Tüll an ihrem Körper hinab. Zahlreiche kleine Rosenblüten, in aufwändiger Handarbeit aus demselben Stoff genäht, schmückten das Bustier, den Rock und die Ärmel, sowie die Säume und Schnürungen. Es war ein Hauch purer Leichtigkeit und Eleganz, obwohl es aus sich aus schier endlos vielen Details und Bestandteilen zusammensetzte. Ebenso rosé, grün und blassrot waren die Edelsteine, die sie an Finger- und Ohrringen trug; ein Anhänger aus purem Gold, der ihr Wappen des um eine Rose geschlungenen Drachen mit einem einzigen Rubin in der Mitte der Rose darstellte, zierte ihren Hals. Alles an am Arrangement der Prinzessin für diesem Abend war darauf ausgelegt, nicht nur, wie man es von ihr gewohnt war, mit betörender Schönheit zu verzaubern – sondern auch die Anzeichen ihrer Schwangerschaft zu verbergen, die sich mittlerweile an ihrem unbedeckten Körper deutlich zu erkennen waren. Die Verkündigung sollte erst in fünf Tagen zum großen Ball stattfinden, unter anderen, um ihr, der Mutter, noch eine kurze Weile der Sicherheit zu gönnen. Nicht, dass es für die Nationen keine erfreulichen Nachrichten waren, ganz im Gegenteil! Dennoch machte es Soraya noch mehr zum Ziel der durchtriebenen Verräter, die bereits zuvor Attentate auf ihr Leben auszuüben versucht hatten. Also genoss sie für den Moment noch die Tatsache, dass das blühende Leben in ihrem Bauch ein Geheimnis zwischen ihr und ihrem Gatten (und ein paar wenigen eingeweihten Bediensteten, doch die zählten dabei wohl kaum mit) war.
Diesen Genuss in allen Ehren, bedeutete das dennoch bei weitem nicht, dass diese Tage bis zur Verkündigung für sie wirklich angenehm waren. Im Geheimen tat Ares bereits alles dafür, um ihren Komfort zu garantieren, doch in der Öffentlichkeit musste der Schein der Normalität gewahrt werden. Das bedeutete: an der Brust eng geschnürte Kleider, schwerer Schmuck, drückende Frisuren und Schuhe, die ihre geschwollenen Füße noch viel mehr leiden ließen, als sie es ohnehin schon taten. Die Prinzessin hatte schon immer, sicher mehr als andere, gewusst, dass Schönheit auch Leid bedeutete, doch die Schwangerschaft trieb es wirklich zu einem ganz neuen Extrem. Vor allem, wenn ein Teil des Hofgefolges vom Erdkönigreich zu Besuch war, der von seiner fern lebenden Prinzessin erwartete, dass sie solch edlen Kopfschmuck trug, wie besagte Prinzessin ihn in Ba Sing Se selbst zur Mode erkoren hatte, als sie noch dort gewesen war … Murrend schob Soraya sich den hohen Dutt zurecht, der von einer gewichtigen Elfenbeinkontraktion gehalten wurde, die mit einem Diadem aus dem gleichen Material, geschmückt Drachen und Blüten aus Jade und Rosenquarz, vorn befestigt war. Die so geschaffene Frisur war wahrlich wunderschön, ein Meisterwerk aus ihrem eigenen Schopf – aber sie war auch verdammt unbequem. Ihr Nacken hatte schon vor ihrem Zurechtmachen unangenehm gezogen, jetzt schmerzte er tatsächlich. Immerhin die Bediensteten waren aufmerksamer denn je: sogleich huschte eine Dienerin herbei und schob ihr ein dickes Kissen zwischen Kopf und Lehne, sodass sie ihr Haupt anlehnen konnte, und eine andere legte eine Hand unter ihre Haarkontraktion, um etwas von dem Gewicht von ihrem Nacken abzunehmen. Mit der Tatsache, dass sie sich nun erfolgreich vor dem Trubel des Palastes zurückgezogen hatte und endlich Zeit für einen kurzen Moment der Entspannung hatte, war es nun doch ganz angenehm. „Mhm, besser …“, murmelte die Rosenprinzessin daraufhin leise, schloss die Augen und lehnte sich seufzend an ihre neuen Stützen. Vermutlich hatte sie ihre Dienerschaft noch nie so gelobt, wie es in den letzten Tagen der Fall gewesen war. Irgendwie waren sie wirklich nicht mehr so unfähig und weit effektiver darin, ihr jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Hatte ja auch nur Monate der Zurechtweisung und eine Schwangerschaft gebraucht … Die angenehme Ruhe wurde jäh unterbrochen, als mit einem Mal die Tür aufflog und - BUMM! - irgendetwas (oder -jemand) in den Raum hinein auf den Boden stürzte … bitte was? Irritiert schlug Soraya die Augen auf und fand mit einer Mischung aus Empörung, Verwirrung und Schrecken einen fremden Mann zum Fuße ihrer Ottomane. Der fluchte Lautstark, was jedoch kaum zu hören war, weil sogleich ihre Wachen durch den Raum brüllten und sich auf ihn stürzten. Mit zusammengezogenen Brauen beobachtete die Prinzessin diese abstruse Szenerie. Wirklich erschrecken tat sie mittlerweile nur noch wenig, zu häufig hatte sie in ihren Monaten hier bereits Überraschungsangriffe von fremden Attentätern erlebt. Das hier war allerdings durchaus besonders … seltsam. Denn schon bald wedelte der Fremde, der einige der Wachen in Körpergröße überragte, auch schon mit seinen viel zu langen Armen umher und rief Floskeln der Verteidigung umher. „… keine Absicht! … bin der Cousin des Prinzen Ishars! Carl!“ …“ Er war … was? Da war Rayas Waage zwischen Irritation und Interesse doch glatt getippt worden. Eine der schmalen, dunklen Brauen zuckte in die Höhe, während sie ihren Dienerinnen befahl, ihr beim Aufsetzen zu helfen, und diejenige, die ihre Haarpracht gehalten hatte, fortwinkte. Als sie dann sprach, erstarb sogleich das geräuschvolle Rangeln der Wachen, stattdessen umfassten sie den Eindringling nur mit festem Griff und sahen zu ihrer Herrin auf. „‘Der Cousin des Prinzen Ishars‘?“, erklang ihre glockenhelle Stimme mit einer Mischung aus Amüsement und Hohn durch den Raum, „Ich wusste gar nicht, dass wir einen Cousin namens Carl haben.“ Damit erhob sie sich von ihrem Sitz und bedeutete sie den Männern, aus ihrem Sichtfeld zu verschwinden, während sie ein paar Schritte auf den seltsamen Vogel zuging. Seine Kleidung war durchaus edel und unverkennbar vom ihrem Hofe in Ba Sing Se. Auch sein Gesicht war nicht direkt zum Wegsehen, er schien gewaschen, geschmückt … dennoch hatte sie diese dunklen Augen sicherlich in ihrem ganzen Leben nicht gesehen. Er war ein Unbekannter. Eindeutig. Schauspielerisch nachdenklich hob Raya den Zeigefinger an ihre Unterlippe und legte den hübschen Kopf leicht schief (wobei sie den Schmerz im Nacken gekonnt ausblendete, denn wenn sie eines konnte, dann war es die perfekte Fassade aufrecht zu erhalten – wenn sie es denn wollte). „Frische doch bitte mein Gedächtnis auf, Cousin Carl … wessen Sohn bist du noch gleich? Und wo genau ist denn mein werter Bruder, von dem du da sprichst, wenn du doch offensichtlich mit ihm unser Besucher bist?“ herkunft Capital City
stand Königsfamilie - Erde
alter 20 Jahre
gender Weiblich
bändigung Erde
beruf Erdprinzessin
größe 1,66
erscheinung
Jeder, der von der Rosenprinzessin des Erdkönigreichs gehört hat, wird vor allem eines wissen: die Geschichten von ihrer Schönheit sind auf der ganzen Welt bekannt. Die weiche Haut mit den rosigen Wangen scheint immerzu beinahe ätherisch zu schimmern, die vollen Lippen haben die Farbe der süßesten Erdbeeren, die man sich nur vorstellen kann. Ansprechend geschwungene Augen glitzern grün unter vollen, tiefschwarzen Wimpernkränzen hervor, bilden einen herrlichen Kontrast zu dem ebenholzbraunen, wallenden Haar, welches die Prinzessin am liebsten offen und nur in Teilen zurückgeflochten trägt. In sanften Wellen fällt es ihr so bis zur Hüfte. Alles an ihr scheint feingliedrig und elegant, von ihren zarten Gesichtszügen bis zu ihren schmalen Händen. Soraya ist 1,66 Meter groß, hat immerzu eine perfekt aufrechte Körperhaltung und meist ein zartes Lächeln auf den Lippen. Ihr Kleidungsstil ist elfengleich, sie liebt edle Stoffe, filigrane Stickereien und ausladende Ärmel. Ihre beeindruckenden Kleider trägt sie am liebsten in Rosétönen, mittlerweile trifft man sie jedoch häufiger in Rot an. Aufgrund ihrer Position als Erdprinzessin trägt sie immerzu ein Diadem auf ihrem Schopf, wobei sie eine Sammlung mit über 30 dieser femininen Kronen hat. Ein Element, welches immer in ihrem Auftritt vertreten sein muss, ist die Rose: seien es gestickte Blüten auf ihrem Bustier oder eine frisch gepflückte Blumen in ihrem Haar. Seit ihrer Hochzeit mit Ares, dem Roten Drachen, hat sich ihre kleine Tradition um mindestens eine Darstellung eines Drachens erweitert. Der Drache und die Rose - eine wunderschöne Symbolik für die tragische Realität.
gespielt von Elle
(sie/ihre) |
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Sometimes a dream comes true - von Brusk - 27.11.2021, 15:43
RE: Sometimes a dream comes true - von Soraya - 20.12.2021, 16:51
RE: Sometimes a dream comes true - von Brusk - 02.01.2022, 15:47
RE: Sometimes a dream comes true - von Soraya - 11.04.2022, 14:33
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