one of the ghost's mistakes
|
24.02.2023, 19:51
you were one of the ghost's mistakes
you crying, tragic waste of skin Palan & Azra # 11.06.1NZK # Ba Sing Se - Äußerer Ring - Zirkusgelände Es hatte keinen einzigen Tag gegeben, an welchem Azra seine einstige Heimat vermisst hatte. Kein einziges Mal in den vergangenen Jahren hatte er an Ba Sing Se gedacht und es bedauert, sich von dem trügenden Glanz des Oberen Rings und dem Trubel einer Metropole wie dieser Stadt abgewendet zu haben - eher im Gegenteil. Er war glücklich gewesen. Zufrieden, zumindest bis zu einem gewissen Grad. Ihm hatte es nichts ausgemacht, fern ab jeglicher Zivilisation zu leben, lediglich mit einem kleinen Dörfchen in der Nähe. Er hatte die Stille genossen und die Einsamkeit allem vorgezogen, weil sie vor allem eines bedeutet hatte: Frieden. In dem alten, abgeschiedenen Anwesen seiner Familie schien selbst der Krieg so weit weg zu sein, dass er ihn vielleicht sogar hätte vergessen können, wenn ihn nicht jeder Schritt, jedes schwerfällige Nachziehen des Beines, wieder daran erinnert hätte, in was für eine Zerstörung ihre Nationen sich doch Tag für Tag stürzten. Es war bedauernswert. Nicht nur, weil Azra sich an manchen Tagen wünschte, wie so viele andere einfach die Augen davor verschließen zu können, was um sie herum geschah, sondern auch, weil die Menschen nicht lernten. Es war mehr als dreißig Jahre her, dass die Feuernation begonnen hatte, die westliche Küstenregion des Erdkönigreichs anzugreifen, doch in keinem dieser Jahre schien auch nur irgendwer verstanden zu haben, dass dieser Krieg sinnlos war. Auch wenn sie sich mittlerweile seit einigen Monaten in einer Art Waffenstillstand befanden, einem falschen Frieden, mehr nicht, konnte doch jeder von ihnen spüren, dass es nur noch eine Frage der sehr knapp bemessenen Zeit war, bis sie sich noch tiefer in die Zerstörung stürzen würden, als je zuvor. Wochen, Tage, Stunden - vielleicht waren es sogar nur noch ein paar wenige Minuten, die ihnen blieben, bis ihr vermeintlicher Frieden dem Erdboden gleich gemacht wurde. Es war schwer zu sagen und noch schwerer zu verhindern, auch wenn Azra hoffte, Khatos streitwütiges Gemüt während ihrer Ratssitzung ausreichend besänftigt zu haben, damit der General nicht eigenhändig auf die Idee kam, der Feuernation den Krieg zu erklären. Wenn nicht… hatte er es zumindest versucht. Aber um ehrlich zu sein hatte er allmählich auch die Nase voll davon, immer und immer wieder über den kommenden Krieg nachzudenken - schon gar nicht, wenn es ohnehin nicht in seiner Macht lag, jenen zu verhindern. Seit er nach Ba Sing Se zurückgekehrt war und mehr oder weniger freiwillig den Platz seines Vaters im Rat der Fünf eingenommen hatte, hatte es jedoch kein anderes Thema gegeben - umso mehr erhoffte er sich nun, da die Sonne untergegangen war und die meisten den Tag für beendet erklärt hatten, etwas Ablenkung. So voll wie es im Äußeren Ring war, sollte er diese mit Sicherheit bekommen, auch wenn er nicht anders konnte, als missmutig das Gesicht zu verziehen, als er aus dem überfüllten Zug mit seinem Gehstock nach draußen in die riesige Menschenmenge trat, die sich zum Eingang des Zirkusgeländes drängte. Hätte er gewusst, dass es dermaßen viele zu dem mysteriösen Nachtzirkus trieb, hätte er sich vielleicht doch eine andere Abendbeschäftigung gesucht. Aber jetzt war er hier. Zwar nicht ganz so verkleidet, wie viele der anderen Gäste, aber mit einer Maske im Gesicht, welche zumindest zum Teil verschleierte, wie sehr ihm dieser Trubel doch missfiel. Er konnte ja noch nicht einmal erkennen, wo genau er hingehen sollte, um zum Hauptzelt zu gelangen. Bahnte sich nur etwas verloren einen Weg zum Rand, wo ihn nicht jede zweite Person anstieß und beinahe umrempelte, weil er aus offensichtlichen Gründen nicht mit ihrem Tempo mithalten konnte. Aber auch dort war es schwierig, sich einen Überblick zu verschaffen und so ließ Azra seinen Blick nur einen Moment lang über seine Umgebung schweifen, ehe er mit leicht geducktem Kopf, fast schon so, als würde er es eigentlich gar nicht wollen, die Aufmerksamkeit der nächstbesten Person für sich zu gewinnen versuchte. “Entschuldigung?”, erklang seine Stimme in ihrem altbekannten, nasalen Ton, ehe sich ein leichtes Räuspern aus seiner Kehle zwang. “Sie kennen nicht zufällig noch einen anderen Weg? Etwas… weniger voll, vielleicht?” Dann war es ein vor Unbeholfenheit etwas schiefes Lächeln, welches über seine Lippen zuckte. herkunft Ba Sing Se
stand Oberschicht
alter 49 Jahre
gender Männlich
bändigung Erde
beruf Gelehrter
größe 1,81
erscheinung
1,81m # wirkt aufgrund seiner Haltung kleiner, als er tatsächlich ist # trägt am linken Bein zur Stabilisierung eine Schiene & ist zudem nur selten ohne seinen Gehstock anzutreffen # dunkelbraunes, fast schwarzes Haar, welches er meistens zurückgekämmt hat # haselnussbraune Augen mit einem leichten Grünstich # unruhiger Blick, scheint nie so richtig zu wissen, wo er hinschauen soll & hat kein Gefühl dafür, wann und wie lange Augenkontakt angebracht ist # Hakennase # leichter Bartschatten # an schlechten Tagen höchstens mit einem Dreitagebart zu sehen # schlichte, für die Oberschicht des Erdkönigreichs typische Kleidung, die aufgrund seiner eher schmächtig Figur etwas zu weit geschnitten wirkt # geht schnell in der Masse unter
gespielt von Alex
(sie/ihre) 27.02.2023, 08:25
Es war sowohl nervenaufreibend als auch aufregend, zu sehen, wie aus Hunderten von Individuen eine Masse wurde, die ihren eigenen, miteinander geteilten Atem entwickelte. Palan erschien es wie nichts Geringeres als ein Wunder, dass er dazu in der Lage war, sich zwischen den Menschen zu bewegen, so frei wie man eben frei sein konnte, und ihre Gespräche aufzuschnappen. Wie pures Gold war das, diese kleinen Fetzen von Witzen, Vertröstungen, unterdrückter oder herausposaunter Begeisterung — Gekreische, Gezeter, betrunkenes Gegröle aber auch das Lachen von Jugendlichen, das süßliche Geflüster Liebender, die sich vor den Zuckerschneckenstand drängten, dann die absolute, ungeschminkte Freude auf den Gesichtern jener, die mit der Achterbahn gefahren waren. Rotgepeitschte Wangen, vor Aufregung glitzernde Augen, und die Bereitschaft, selbst die Übelkeit hinten anzustellen, noch mal, noch mal! Oh Mann, das war so toll, lass noch mal fahren!
Er liebte alles an dem Trubel. Selbst die dezent gruseligen Aspekte — Schausteller mit grotesk bemalten Gesichtern, auf weit über ihnen thronenden Stelzen, feuerspuckende Gruselgestalten — weckten in ihm eine morbide Begeisterung. Fürs Erste kritzelte er lediglich Notizen in die zusammengehefteten Pergamentblätter; alles Eindrücke, aufgeschnappte Wortfetzen, Eindrücke und grobe Beschreibungen, die ihm einfielen. Hier und dort folgte eine Skizze, wenn ihm ein besonderes visuelles Merkmal ins Auge fiel. Aber wie genial wäre es, wenn er den einen oder anderen Schausteller würde interviewen können? Nach der Veranstaltung, zu der es die bunt durchmischte Menschenmasse trieb, sagte er sich. Doch er zögerte noch, sich einfach in den einander anrempelnden Pulk von Menschen einzusortieren, wartete stattdessen an einem angenehm duftenden Jasmintee-Stand darauf, dass sich der Weg ein wenig lichtete. Während er abwartete, vertiefte er sich noch einmal in seine Notizen, den Kopf dicht über das Pergament gebeugt, um im ungnädigen Halblicht seine eigene Schrift lesen zu können — und so hätte er fast nicht bemerkt, wie man sich ihm mit schwerem Gang näherte, ja, dass man sich sogar zu ihm umdrehte und ihn schließlich ansprach. »Hm?« Geistesabwesend strich Palan eine seiner Notizen durch und kritzelte ein: Westen? daneben, bevor die gesprochenen Worte ihn verspätet doch noch erreichten. … weniger voll, vielleicht? Ein kurzes Zucken ging durch seinen Körper, das er sich nicht erklären konnte, und die auf einen Stummel gekürzte Feder in seinen Händen erstarrte über dem Pergament. »Ähh—was noch mal?« Seine Gedanken waren zerstoben, aber nun war er bemüht, die Frage doch zu beantworten, sollte der andere sie wiederholen. Er sah sogar auf, oder eher leicht hinab, in das halb hinter einer Maske verborgene Gesicht eines Mannes mit Gehstock und gebeugtem Rücken. herkunft Ba Sing Se
stand Mittelschicht
alter 39 Jahre
gender Männlich
bändigung Luft
beruf Zeitungsherausgeber
größe 1,86
erscheinung
Ein Gesicht wie ein offenes Buch – Palan sieht man stets an, wie er sich fühlt, ob er das will oder nicht. Sowohl Freude als auch Traurigkeit, Unwohlsein wie auch spontane Abneigung stehen ihm augenblicklich ins Gesicht geschrieben, hat er doch nie gelernt, seine Gefühle vor anderen zu verbergen. Als Kind ist dies schlichtweg nicht notwendig gewesen, und als es ihm im Laufe seiner jahrelangen Gefangenschaft in den Fängen Azras zugute gekommen wäre, war er nicht mehr dazu in der Lage, es zu erlernen.
Mittlerweile versucht er gar nicht mehr, seine Gefühle zu verbergen, auch wenn er vorsichtig damit ist, sich mit Worten zu erklären. Sein dennoch erstaunlich offenes Wesen sorgt bei anderen schnell dafür, dass sie ihn schnell ins Herz schließen – weil seine leicht verpeilte Erscheinung mit dem zerzausten, walnussbraunen Haar, der praktischen, ständig mit Tinte befleckten Kleidung und der Druckerschwärze an seinen Fingern so unbedrohlich und authentisch wie sein jungenhaftes Lächeln ist. Er lacht viel und gern, was sich ebenfalls in seinem Gesicht in Form feiner Fältchen niedergeschlagen hat. Als durch und durch pragmatischer Mensch, macht sich der Luftbändiger nicht viel aus feiner Kleidung oder penibler Sauberkeit - er bewegt sich vor allem funktional durch die Weltgeschichte und legt höchstens Wert darauf, nicht aus der Masse herauszustechen. Denn Palan ist über alle Maßen zurückhaltend, wenn es um seine eigene Person geht. Obwohl er bereits vor Jahren aus Azras Gefangenschaft entkommen ist, trägt Palan noch immer physische sowie psychische Narben mit sich herum. Die ihm zugefügten Verletzungen dienten zwar angeblich nicht der Folter, sondern der Wissenschaft, sodass sie sauber vernäht wurden, haben jedoch trotzdem ein fein gesponnenes Netz aus Narben an seinen Armen, Beinen und auf seinem Torso hinterlassen. Der Luftbändiger besitzt seitdem nicht nur ein verstümmeltes Körpergefühl, sondern auch eine leicht schiefe Haltung, leidet unter Kurzatmigkeit, Herzrasen und chronischer Ermattung.
gespielt von Chulia
(Name als Pronomen) |