Die Nation der Wasserbändiger erstreckt sich über drei örtlich getrennte Gebiete. Es gibt den nördlichen Wasserstamm, die zahlreichen südlichen Wasserstämme, sowie den Wasserstamm des nebligen Sumpfes. Letzterer ist jedoch eher unbekannt. Jede dieser Gemeinden hat eine eigene, wenn auch ähnliche, Kultur. Die Pole der Wassernation unterscheiden sich in ihrer Kultur in einigen Punkten stark und werden deshalb getrennt voneinander aufgeführt. Der nördliche Wasserstamm ist, wie der Name schon sagt, ein großer Stamm, welcher seine Hauptstadt Agna Qel'a, inklusive dem Palast des Stammesführers, direkt am Meer erbaut hat und sich darüber hinaus über eine weite Fläche erstreckt. Neben der offensichtlich vom Meer aus zu erkennenden imposanten Hauptstadt mit ihren hohen Mauern aus Eis und Schnee, erstreckt sich das Gebiet dieses Stammes noch weit ins Landesinnere. Auf der einen Seite wird der Stamm vom Meer und seinen hohen Mauern geschützt, auf der anderen Seite von der lebensfeindlichen Umgebung der eisigen Tundra, weshalb der nördliche Wasserstamm nur über den Seeweg angegriffen werden kann. Die Menschen hier leben vom Fischfang und der Robbenjagd.

Ihre Regierung wird als Wahlmonarchie bezeichnet. Der Stammesführer wird vom Volk gewählt, sodass es keine erblich bedingte Nachfolge gibt. Obgleich die Wassernationen sehr spirituell sind, gibt es bei ihnen, anders als bei den Luftnomaden, eine Trennung von Religion und Regierung, sodass der Stammesführer nicht unbedingt auch ein spiritueller Führer ist. Religiöses Oberhaupt sind die Geister des Meeres und des Mondes, welche Gerüchten zufolge im nördlichen Wasserstamm leben sollen. Die Wasserstämme haben eine große Seeflotte und sind entsprechend auch sehr gute Seefahrer. Ihr Militär ist nicht besonders groß, dafür mit loyalen und ehrbaren Kriegern bestückt, die aufgrund ihrer Überzeugung im Kampf über sich hinaus wachsen.

Die Philosophie der Wasserstämme ist eine der Spiritualität und Nächstenliebe. Die Menschen dieser Gemeinschaft sind hilfsbereit und leidenschaftlich. Sie leben friedlich und stehen einander in guten und schlechten Zeiten bei. Zu anderen Nationen pflegen sie regen Kontakt und vertreten auch hier eine friedliche Haltung. Ähnlich, wie das fließende Wasser eines Baches, leben sie in Harmonie mit der Natur um sie herum. Ihr Kampfstil ist entsprechend sehr geschmeidig und bietet ihnen die Möglichkeit, sowohl defensiv zu sein, als auch anzugreifen. Bei ihnen spielt Balance eine große Rolle. Deshalb finden sich in den Wasserstämmen auch viele Heiler und Mediziner. Ebenfalls ist das soziale System gut ausgebaut, es gibt Kindergärten und Schulen, sodass einige Frauen auch Berufen nachgehen können. Männer gehen auf die Jagd oder Fischen, während Frauen beruflich eher mit dem Gerben von Fellen zutun haben, Kleider nähen, Kinder versorgen oder beim Fischfang helfen. Weil der nördliche Wasserstamm sehr groß ist und eine gute Infrastruktur bietet, kann hier sogar studiert werden. Zwar sind überwiegend Männer Gelehrte, aber es gibt auch einige Frauen, die zum Beispiel in der Astronomie gebildet sind. Weil das Volk allgemein sehr spirituell angehaucht ist, gelten Menschen mit hellseherischen Fähigkeiten als heilige Boten der Geister. Im nördlichen Wasserstamm ist es Frauen untersagt zu bändigen. Maximal erlernen sie hier das Heiler-Handwerk. Das Rollenverständnis in der Wassernation ist allgemein sehr konservativ geprägt.

Mitglieder des Wasserstammes tragen blaue Kleidung, die aufgrund der Kälte an den Polen mit Fell und Leder bestückt ist. Sie haben oft dunkle Haut und blaue Augen. Frauen haben häufig langes, braunes Haar, welches mit geflochtenen Akzenten und Schmuck, wie Perlen, verziert wird. Männer hingegen können langes, aber auch kurzes Haar tragen, ebenso Bart oder keinen. Auch bei ihnen finden sich geflochtene Strähnen recht häufig.